Schulmedientag der Grundschule Trappenkamp mit Förderzentrumsteil

Markus Freßmann und Daniela Glunz haben Spaß an den digitalen Schultafeln der Grundschule Trappenkamp, die Schulleiter Sven Teegen und seine Kollegin Karin Butzlaff ausprobieren ließen.

VON DETLEF DREESSEN, Segeberger Zeitung, Sonnabend den 23.März 2019

Mit moderner Medientechnik ist die Grundschule Trappenkamp so gut ausgestattet wie wohl wenige im Land. Jede Klasse hat eine digitale Tafel, zwei Klassensätze Notebooks wurden für die Schüler angeschafft. 18 Lehrer aus Schleswig-Holstein schauten sich das kürzlich staunend an - und merkten doch, dass es noch ein weiter Weg ist, bis digitales Lernen Normalität ist.

Gerne hätten Schulleiter Sven Teegen und seine Kollegin Karin Butzlaff den Bürgermeister der Gemeinde Harald Krille bei der Veranstaltung dabei gehabt. Der hätte vielleicht erklären können, wann die Schule ein drahtloses Netzwerk erhält. .,Ich weiß nicht, woran es liegt. Der Plan steht seit zwei Jahren", sagte Teegen. Dank Fördergeld hat die Schule 4 7 000 Euro in die Geräte investierten können, die auch schon in allen Klassen im Unterricht verwendet werden. Doch damit mobile Endgeräte mit den Tafeln kommunizieren können, fehle eine Einigung über das Konzept, wie die Daten fließen sollen, erklärte Teegen. Sobald ein Beschluss stehe, dauere die Umsetzung nur einen Tag.

Manches stecke bei der Digitalisierung des Unterrichts eben immer noch in den Kinderschuhen, sagte Markus Freßmann, Lehrer in der Trave-Schule in Bad Segeberg.

Doch auch wenn alles noch besser sein könnte, zeigten sich die Kollegen aus Schulen von Husum bis Itzehoe schon von den ersten Schritten in den „Kinderschuhen" beeindruckt. Freßmann und seine Kollegin Daniela Glunz vom

Förderzentrum der Wilhelm­Busch-Schule Glinde hatten sichtlich Spaß, über die Tafel zu wischen und auf einer digitalen Waage virtuelle Bananen und Möhren mit ebensolchen Gewichten aufzuwiegen. „Es wird nie das normale Lernen ersetzten, bei dem Kinder mit einer echten Paprika erfühlen, wie viel sie wiegt", sagte Freßmann. Doch einig war er sich mit Teegen, dass Tafelbilder mit Kreide nicht realistischer sind.

Nachdem die Gäste zwei Stunden lang in den Klassen zuschauten, wie die 230 Schüler dort Mathe und Deutsch lernen, aber auch wie die Viertklässler programmieren üben oder Filme drehen, gaben die Trappenkamper Lehrer ihr Wissen weiter. Sie informierten über Grundlagen und führten in die von ihnen benutzten Programme ein.

Sogar der Sportunterricht profitiere von der Digitalisierung, sagte Karin Butzlaff. „Die Schüler filmen einander bei den Turnübungen und erkennen beim Anschauen der Filme, wo sie die Muskeln richtig oder falsch angespannt haben."

Markus Freßmann zeigte sich zuversichtlich, dass es mit der Digitalisierung in den Schulen voran gehen wird. "In wenigen Jahren wird man über Kreidetafeln so lächeln, wie wir darüber lachen, dass man früher auf Schiefertafeln geschrieben hat. Schon sei absehbar, dass die Smartboards irgendwann von so genannten E-Screens abgelöst werden, die lichtstärker sind und die Bilder in HD-Qualität zeigen. Noch sei diese Technik zu teuer, weiß Teegen. Aber die Zeit der Kreide sei definitiv vorbei. „In 15 Jahren ist der Umstieg auf digitales Lernen kein Thema mehr."

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