Selbstbewusst durch Bühnenerfolg

Das Buch „Gordon und Tapir" brachte eine Gruppe Sieben- und Achtjähriger Kinder als Musical auf die Bühne im Bürgerhaus Trappenkamp. 70 Kinder machten bei den drei Tanz- und Musikprojekten mit - freiwillig in ihrer Freizeit nach der Schule. NADINE MATERNE

Segeberger Zeitung vom 30. Juni 2018

VON NADINE MATERNE

Kultur macht stark: Drei Musik- und Tanzprojekte wurden in Trappenkamp durch Bundesmittel gefördert

TRAPPENKAMP. Erst das Lampenfieber, dann das Bühnenlicht. Adrenalin, der Applaus, begeistertes Publikum. .. Wer auf der Bühne steht und das einmal erlebt hat - das ist ein irres Gefühl", weiß Kreismusikschulleiterin Christine Braun. Kinder, Jugendliche, die das erleben, werden selbstbewusster. Diesen Ansatz verfolgt das Förderprogramm „Kultur macht stark". Mit dessen Hilfe finanzierte die Kreismusikschule in Trappenkamp drei Musik- und Tanzprojekte für Kinder. Zum Abschluss erlebten sie nun den Kick auf der Bühne.

Bis zu 250 Millionen Euro können in der laufenden Förderperiode bis 2020 aus dem Bundesprogramm abgerufen werden. .,Antragsberechtigt sind unter anderem die Kreismusikschulen", erklärt Christine Braun. Grundvoraussetzung für die Förderung ist, dass die Vorhaben für alle Kinder zugänglich sind und die Teilnahme auf Freiwilligkeit beruht. Außerdem sollen Kinder und Jugendliche gefördert werden, die sonst kein Geld für Kultur haben. Für Trappenkamp mit einer relativ finanzschwachen Bevölkerung und vielen Migranten wurden drei Projekte bewilligt. Knapp 40 000 Euro hat die Musikschule erhalten, um Referenten zu bezahlen, Bühnenequipment anzuschaffen, Instrumente und sonstige Kosten abzudecken.

Mit 40 000 Euro wurden die drei Projekte unterstützt.

Als Partner für die Projekte -/mindestens zwei müssen dabei sein - konnte die Kreismusikschule die Grundschule, das Jugendzentrum, dasFamilienzentrum Pusteblume und den TV Trappenkamp gewinnen. Seit Februar haben gut 70 Kinder in ihrer Freizeit an Tänzen, Songs und Choreografien gearbeitet für den Moment des Auftritts auf der Bühne im Bürgerhaus in Trappenkamp.

Mit dem Stoffaffen Bonobono verbringen einige Grundschul- und Kitakinder einen Tag, singen über ihre Namen, Essen, Hobbys und tanzen. Vor allem viele Kinder aus derDaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache) haben hier mitgemacht. .. Über die Musik kann die deutsche Sprache vertieft werden", erläutert Braun den Ansatz des Projekts. Beim Üben kamen auch schüchterne Kinder aus sich heraus; und wenn es auf der Bühne kurz hakt, springt ein anderes Kind ein und hilft. Die Kinder im Publikum klatschen begeistert mit.

Auch beim Auftritt der zweiten Gruppe mit ihrem Tanztheater „ Gordon und Tapir". Kinder im Alter von sieben und acht Jahren hätten ein Bilderbuch tänzerisch und mit Gesang auf die Bühne gebracht, so Braun. Der Pinguin Gordon ist ordnungsliebend, sein Freund, der Tapir, dagegen nimmt es damit nicht so genau und rollt gerne auch mal die Klorolle ab. Das kann nur zu Streit führen. Der Pinguin zieht schließlich aus und kann in seiner neuen Wohnung putzen und wischen wie er will - und trotzdem mit dem Kumpel Tapir feiern gehen. Lustige Kostüme, ein niedliches Bühnenbild - und an der Musik haben die Kinder auch mitgewirkt. Stolz und erleichtert sind alle am Schluss.

Ein paar Tage zuvor schon hat die Gruppe vom Projekt .,Bandfeeling" ihre einstudierten Lieder den Familien vorgespielt. Zwölf Kinder aus dem Jugendzentrum haben, von null angefangen, ein Instrument zu lernen und fünf Songs einstudiert, erläutert Braun das dritte durch „Kultur macht stark" geförderte Projekt.

„ Schön ist, dass das Projekt keine Eintagsfliege ist", sagt Grundschulleiter Sven Teegen. Ein halbes Jahr haben die Kinder auf ihren Auftritt hingearbeitet.

Und: Das Musik- und Tanz­projekt wird nach den Ferien fortgeführt, kann Christine Braun bereits verkünden.

„ Drei weitere Projekte wurden beantragt und sind bereits bewilligt. " Es wird wieder das Bandfeeling geben, der Affe Bonobono kommt zurück und ein weiteres Buch wird als Musical aufgeführt. Dieses Mal können die Kinder sogar ein Jahr lang mitmachen.

Weiter zur Galerie

 

Zurück