Mit Bee-Bots auf dem richtigen Weg

Bericht der Segeberger Zeitung vom 16.05.2018

Artikel entnommen aus der Segeberger Zeitung vom 16.5.2018

Moderner Unterricht soll Grundschüler an Informatik heranführen

VON DETLEF DREESSEN .........................................................

TRAPPENKAMP. Während sich manch Erwachsener Sorgen macht, dass Roboter seinen Arbeitsplatz besetzen, lernen
Trappenkamps Grundschüler, sich mit Robotern anzufreunden. Lehrerin Karin Butzlaff entwickelt dazu in einer landesweiten Arbeitsgruppe Konzepte.
Große Spielpläne liegen auf Fußboden und Tischen im Präventionsraum. Auf einem stehen Kegel, auf einem anderen kleine Kartons, der dritte zeigt die Karte eines Urwaldes. Auf jedem Plan bewegt sich ein schwarz-gelb geringelter „Bee-Bot“. „Die Bezeichnung Bee-Bot setzt sich zusammen aus Bee (englisch Biene) und Bot für Roboter“, erklärte Lehrerin Karin Butzlaff auf dem Weg zur Programmierstunde in der Klasse 2c.
„Er ist richtig gefahren“, jubelt Isa Strinzel (8). Aufgabe der Kinder ist, ihren Bee-Bot so zu programmieren, dass dieser Aufgaben erledigt – etwa gezielt Kegel umwerfen, Kartons hin und her schieben oder einen Schatz im Urwald ansteuern. Dazu müssen die Maschinen in der richtigen Reihenfolge Schritte nach vorne, links, rechts und zurück machen.

Entsprechende Pfeile stehen auf dem Rücken der Bienen. „Man muss auf die Knöpfe drücken und dann auf Go“, erklärt eine Zweitklässlerin souverän. Dann startet ein Elektromotor die Räder und es wird spannend: Steckt ein Fehler in der Programmierkette, verlässt der Roboter den vorgesehenen Weg.


Die Kinder müssen gemeinsam Lösungen finden. Das beinhaltet ganz viel Kommunikation.
Karin Butzlaff,Lehrerin

Anders als bei vielen Computerspielen vereinsamen die Kinder hier nicht, betont Karin Butzlaff. „Die Kinder müssen gemeinsam Lösungen finden. Das beinhaltet ganz viel Kommunikation.“

Das digitale Lernen soll gemäß einem Beschluss der Kultusministerkonferenz in alle Fächer aufgenommen werden, erklärt Karin Butzlaff. Im Sportunterricht spielen die Kinder daher selbst Computer. „Sie springen und hüpfen nach Befehlskarten.“ Für Deutsch und Heimat-, Welt- und Sachkunde werden ebenfalls Inhalte entwickelt. Einige der 25 Kollegen hatten eine Hemmschwelle, berichtet Karin Butzlaff. Aber so schwer sei das Ganze nicht. „Ich habe ja auch nicht Informatik studiert.“

Technik der zukünftigen Welt kennenlernen

Am Ende ihrer Grundschulzeit sollen alle zurzeit 239 Schüler firm im Umgang mit Robotern und Computern sein, und auch Powerpoint-Präsentationen und Filme anfertigen können. Die besten Konzepte will Karin Butzlaff mit Kollegen im Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) entwickeln. Einige Eltern hätten sich skeptisch bei einem Elternabend geäußert. Doch Karin Butzlaff ist überzeugt: „Die Schüler sollen die Techniken der zukünftigen Welt kennenlernen.“

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