Schuljahr 2018 bis 2019

Die Klasse 3a von Frau Düwel übernimmt die Pflege der Bienen im Schuljahr 2018/19

Als feststand, dass wir die Pflege der Bienen in diesem und nächsten Jahr übernehmen werden, beschäftigten wir uns zunächst theoretisch im Klassenzimmer mit dem Thema „Honigbiene“. In einer Lernwerkstatt zum Thema erfuhren wir viele spannende Dinge und beschlossen, unser neues Wissen für Interessierte und nachfolgende „Bienenhüter“ in kurzen Lernvideos darzustellen. Diese wurden mit den neu angeschafften Tablets in der App „Stop Motion Studio“ erstellt.

Danach lernten wir die Schutzkleidung und Ausrüstung kennen und sprachen darüber, wie man sich im Bienenrefugium richtig verhält. Nach ein paar Trockenübungen ging es dann in zwei Gruppen mit je 10 Kindern, Frau Knop und mir (Fr. Düwel) an unterschiedlichen Tagen zum Kennenlernen los zu den Bienen. Wir sahen uns verschiedene Rähmchen mit Stiften (Eiern) und unterschiedlichen Brutstadien sowie eingelagertem Pollen an und waren in der Lage Arbeiterinnen und Drohnen voneinander zu unterscheiden. Eine Königin haben wir leider nicht gesehen, was allerdings auch eher unüblich ist, wenn man bedenkt, dass ein Bienenvolk im späten Frühling aus ca. 40.000 Bienen besteht. Besonders interessant war für die Kinder der Smoker, mit dem wir Rauch erzeugt haben und dafür sorgten, dass die Bienen sich am Ende unseres Besuchs wieder in die Beute zurückziehen damit wir Abdeckfolie und Deckel darauflegen konnten. Bei einem späteren Besuch setzten wir dann bei allen 4 Völkern eine Honigzarge auf die oberste Zarge, damit die Bienen anfangen konnten, Honig einzulagern.

Ein paar Tage vor der Honigernte haben wir bei allen Völkern eine Bienenflucht zwischen Brut- und Honigraum eingesetzt. Diese hilft die Honigernte zu erleichtern, da die Bienen, wie in einer Einbahnstraße, nur von oben nach unten durchkriechen können und den Weg in den Honigraum nicht mehr zurückfinden. Somit sind die Honigräume bei der Ernte frei von Bienen, was die Arbeit deutlich erleichtert.

Am 29.5.2019 war es dann soweit – Erntezeit! Zwei leere Zargen wurden im Auto zum Bienengelände transportiert, die Kinder gingen mit Bollerwagen und Ausrüstung mit Frau Knop zu Fuß. Dort angekommen wurde sich umgezogen, kontrolliert und dann Rahmen für Rahmen von restlichen Bienen befreit und von den Kindern zum Auto transportiert.

In der Schulküche wurde dann jeweils in 5er Gruppen der gesamte Prozess des Honigschleuderns durchlaufen: die verdeckelten Waben mit dem Entdecklungsgeschirr von der Wachsschicht befreien, jeweils 4 Rahmen gleichzeitig in der Honigschleuder schleudern, den Honig sieben und am Ende natürlich auch auf einem Brot verkosten – mmhhh!

Insgesamt haben wir von 3 Völkern 27,2kg Frühlingshonig geerntet, was im Vergleich zum Vorjahr wenig war. Dies könnte am Wetter, insbesondere an der späten Kälte gelegen haben, die für eine kurze Rapsblüte gesorgt hat. Danach haben wir den Honig täglich gerührt. Beides soll dazu beitragen, dass der Honig später im Glas nicht kristallisiert, sondern schön cremig wird. Jedoch hatte der Honig nach 2 Wochen immer noch nicht die gewünschte Konsistenz erreicht, was evtl. auch auf den geringen Rapsanteil zurückzuführen war. Deshalb haben wir von Herrn Bernitt zum „Impfen“ des Honigs ca. 2 kg Honig erhalten, damit der Honig die cremige Konsistenz erhält.

Wir entschlossen uns den Honig kurze Zeit später in Gläser abzufüllen. Hierzu wurde im Klassenraum eine Abfüllstation mit Waage, Gläsern und leeren Kartons, sowie den beiden Honigkübeln aufgebaut. In jedes Glas sollten 220g Honig gefüllt werden. Jedes Kind hat ein Glas Honig abgefüllt, welches es mit nach Hause nehmen durfte. Es war gar nicht so einfach, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, den Hahn zuzudrehen und am Ende nicht zu wenig oder zu viel Honig im Glas zu haben. Außerdem musste darauf geachtet werden, dass das Glas richtig unter dem Hahn stand, damit der Honig nicht daran vorbeilief. Einige Kinder zeigten jedoch schnell, dass sie ein gutes Auge und Gefühl beim Abfüllen besaßen. Mit Hilfe dieser Kinder füllten wir in 2 Tagen neben dem Unterricht den Honig in die Gläser ab. Anschließend wurden sie mit Etiketten versehen und in der Schule gelagert.

In den Sommerferien, am 18.7.2019, hat Frau Gräßmann mit ein paar Kolleginnen und deren Kindern den Sommerhonig geerntet und geschleudert. Ungewöhnlich war, dass er stolze 35kg auf die Waage brachte. Normalerweise ist der Ertrag im Sommer geringer als im Frühling. Nach den Ferien wurde auch dieser sehr dunkle und flüssige Honig von der jetzigen Klasse 4a im Klassenraum abgefüllt und etikettiert.

Im Spätsommer wurden Zuckerspenden gesammelt und mit Wasser in Eimern vermischt, um sie anschließend in Gruppen zu den Bienen zu bringen. Die Zuckerlösung wird in eine zuvor aufgesetzte Futterzarge gegossen und dient den Bienen als Wintervorrat.

Am 26.10.19 wurde am Tag der offenen Tür in der Klasse einen Bienen-Informationszentrum mit Honigverkauf aufgebaut. Die Kinder erklärten an verschiedenen Stationen interessierten Besuchern alles, was sie über Bienenpflege und Honigernte wussten und verkauften den Honig in Eigenregie. Der Nebenraum wurde zum Kino umfunktioniert, indem Besucher die Bienenfilme ansehen konnten.

Da am Tag der offenen Tür noch Honig übrigblieb, verkauften einige Kinder der 4a vor den Weihnachtsferien nochmals den schuleigenen Frühlings- und Sommerhonig.

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Unser Dampfwachsschmelzer kommt zum Einsatz

Durch eine großzügige Spende von "Holsteins Herz" konnten wir für unsere Bienen einen Dampfwachsschmelzer kaufen. Mit diesem Gerät können wir die benutzten, schmutzig gewordenen Waben der Bienen reinigen und dann wiederverwenden.

Am 07.03.2019 war es dann so weit:

Als wir in die Schule gekommen sind, war der Stundenplan anders als sonst: Dampfwachsschmelzen war auf dem Tagesprogramm.

Zuerst haben wir den Dampfwachsschmelzer im Werkraum aufgebaut. Dazu gehört ein großer Behälter, ein elektrisches Gerät, das Dampf erzeugt und ein Stampfer.

Wir haben dann die abgenutzten Waben in den großen Behälter gelegt. Es gab drei Öffnungen. Eine musste man mit einem Schlauch an das Dampfgerät anschließen und unter die mittlere Öffnung haben wir eine Schüssel mit kaltem Wasser gestellt. Die dritte Öffnung brauchten wir zum Säubern.

Danach haben wir das Dampfgerät angestellt und im Dampfwachsschmelzer wurde es warm.

Nach ca. 15 Minuten sind die Waben auch schon ein bisschen geschmolzen. Das flüssige Wachs lief dann schon in die Schüssel und wurde im kalten Wasser langsam hart.

Wir wurden in Gruppen aufgeteilt, um zu gucken wie das Wachs aus dem Dampfwachsschmelzer lief.

Als das Wachs nur noch herauströpfelte, haben wir mit dem Stampfer die Wachsreste im Behälter zusammengepresst. Das war wie ein Auskratzen der Reste. Als dann wirklich kein Wachs mehr aus dem Gerät tropfte, haben wir den Dampfwachsschmelzer grob mit Tüchern geputzt. Anschließend haben wir das Gerät abgebaut.

Nach dem Abbau haben wir das Wachs erneut mit Wasser erhitzt. Jetzt sollte das Wachs gereinigt werden. Dazu haben wir einen Damenstrumpf über ein Sieb gezogen und das heiße Wachs vorsichtig durch das Sieb in eine Wasserschüssel gegossen.

An den feinen Maschen des Strumpfes blieben die letzten Schmutzpartikel hängen. Das Wachs wurde wieder schön gelb und schwamm wie eine Scholle auf dem Wasser.

Nach einigen Tagen hatten wir eine trockene, saubere Wachsplatte.  

(Text von Ben, Milan, Simon, Magnus; am PC geschrieben von Ben, Milan)

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